Gewässeruntersuchung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, den Status eines Gewässers mit Hilfe von chemischen und biologischen Methoden abzuschätzen. Sie sollen mit diesen Kenntnissen in der Lage sein,
• Veränderungen in einem Gewässer frühzeitig zu erkennen,
• die Ursachen für Verschmutzungen auszumachen
• langfristige Belastungen festzustellen

Theoretische Inhalte:
• Ursachen und Auswirkungen der Gewässerbelastung
• Methoden der physikalischen Gewässeruntersuchung
• Methoden der chemischen Gewässeruntersuchung
• Wasserpflanzen als Bioindikatoren
• Tiere als Bioindikatoren
• Stoffkreisläufe im Gewässer
• Aussagewert und Grenzen der verwendeten Methoden
• Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen

Praktischer Teil:
• Einführung in die zur Verfügung stehenden techn. Geräte zur Gewässeranalyse
• Beprobung für die Wasseranalyse in verschiedenen Tiefen
• Analyse der Wasserproben mit physikalischen und/oder chemischen Methoden
• Kartierung und Dokumentation von Wasserpflanzen in verschiedenen Tiefe bzw. Tiere als Bioindikatoren im Fließgewässer)
• Bestimmung von Wasserpflanzen und Tieren
• Zusammenstellen der Ergebnisse und Diskussion zur Bewertung der Gewässergüte

(Quelle: VDST Spezialkurs-Ordnung Stand 2024)

Und so ist der Kurs wirklich: Fortbildung und jede Menge Spaß

Der TSC Mülheim/Ruhr hatte am 20./21.9.2024 den SK Gewässeruntersuchung organisiert.

Am Freitag hat Kursleiter Dr. Peter van Treeck (Pit) ab 18 Uhr 15 interessierten Tauchern und Taucherinnen zunächst einen Schnelldurchgang in Limnologie geboten. Trotz relativ viel Theorie, darüber wie sich Süßwassergewässer unterscheiden, welche Lebensbereiche, Tiere und Pflanzen es in Seen gibt, welchen Einfluss der Nährstoffgehalt des Wassers hat oder welche Gefahren den Gewässern drohen können, hat Pit es geschafft, uns zu begeistern und auf den folgenden Tag gut vorzubereiten.

Der Samstag stand dann von ca. 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr für die praktische Anwendung des Gelernten am Goldberger See in Dormagen zur Verfügung. Bei herrlichem Wetter haben 5 Teams aus je 3 Tauchern/Taucherinnen verschiedene Untersuchungen durchgeführt.

Das Seeprofil wurde mit Messung der Tiefe an verschiedenen Stellen auf einer Länge von 100 m ermittelt und Proben des Seegrunds entnommen. Es wurde untersucht wie die Wasserpflanzen (Makrophyten) über die Tiefe verteilt sind, welche Tiere (Muscheln, Krebse, Köcherfliegenlarven,
Eintagsfliegenlarven etc.) im See vorhanden sind. Weiter wurden Proben von Zoo- und Phytoplankton über und unter der Sprungschicht entnommen und auch in verschiedenen Tiefen die Temperatur der Sauerrstoff-, Phophat und Nitratgehalt sowie die elektrische Leitfähigkeit des Wassers gemessen.

All diese Daten wurden von den Teams nach den Tauchgängen ausgewertet. Pit hat uns dazu mit Messgeräten, Mikroskopen, Binokularen und Bestimmungsbüchern versorgt. Die Ergebnisse der einzelnen Teams wurden vorgestellt und mit allen Daten zusammen konnte dann der Zustand des
„Patienten“ Goldberger See eingeordnet werden.

Fazit: Für einen natürlichen, gesunden See fehlt eindeutig eine Flachwasserzone, aber der Gewässerzustand ist insgesamt recht gut.

Ein wichtiger Punkt, nämlich der Nährstoffeintrag für die Teilnehmenden in fester (Würstchen und Salat) und flüssiger Form (Wasser, Kaffee, Dekobier) wurde auch nicht vergessen.

Gesamtfazit des SK:
Alle haben viel gelernt und es hat enormen Spaß gemacht. Gern wieder!

Herzlichen Dank für die tolle Organisation insbesondere an Pit und Conny.