VDST-Spezialkurs „Wracktauchen“ 2020 in Kas/Türkei

Ein Erlebnisbericht von Patrick Friedemann, VDST/CMAS Tauchlehrer 2

Ab ins Wrack…….

Am Samstag, den 3.10. traf  eine, leider Corona-bedingte, überschaubare Truppe von zwei TeilnehmerIn in Kas bei der Tauchschule Mavi-Diving ein. Ursprünglich war der Kurs mit 10 TeilnehmernInnen ausgebucht gewesen. Aus evtl. anstehenden Quarantänegründen mussten leider acht Interessenten die Veranstaltung absagen.

Der kleine Ort Kas an der Süd-Westküste der Türkei begrüßte uns von seiner besten Seite. Man fühlte sich einfach direkt wohl.

Hanne Bahnsen, die Basisinhaberin und VDST/CMAS TL 3, und der Seminarleiter Paul Mai VDST/CMAS Instrukteur, begrüßten uns und wiesen uns in das angedachte Programm der nächsten Tage auf der Mavi, dem basiseigenem Schiff, in ihrer bekannten lockeren Art ein.

Natürlich darf bei einem Spezialkurs auch die Theorie nicht fehlen. Da uns Paul vorab schon Unterlagen zum Selbststudium hat zukommen lassen, gestaltete sich der Theoriepart sehr kurzweilig und hochinteressant.

Wracktauchen ist halt nicht einfach nur um ein Wrack herumtauchen, gibt es doch allerhand, was im Vorfeld zu beachten gilt:

Wie sind die Bedingungen/Voraussetzungen? Was muss ich beachten? Was gibt es an Möglichkeiten, welche Gefahren lauern? Kann/darf man auch hineintauchen? Passt meine Ausrüstung, mein Tauchstil?........So einfach, wie am Anfang gedacht, ist es dann doch nicht. Dennoch, der Reiz des Besonderen ist geweckt und wir sind auf die nächsten Tage mehr als gespannt.

Um zu wissen wie es ist, wenn es eng wird, welche Flossentechnik anzuwenden ist und wie eine gute und sichere Absicherung durch den Buddy erfolgen sollte, wurde vorab an natürlichen Felsdurchbrüchen fleißig geübt.

„Vom Einfachen zum Schwierigen“ war auch hier das Motto und so erkundeten wir bei den folgenden Tauchgängen die unterschiedlichsten Wracks vom Panzer, über ein altes Flugzeug, einer Fähre, ein alter gesprengter Frachter bis zu einem Küsten-Patrouillenboot. Zuerst von außen, um festzustellen: wie schaut es vor Ort wirklich aus? Ist ein Hineintauchen gefahrlos möglich? Worauf ist zu achten? Ist eine Sicherung nötig und möglich?

Erst nach Einschätzung und Machbarkeit ging es auch hinein und selbst unsere anfänglich etwas unsichere Karin wagte sich durch engere Öffnungen und Durchgänge und belohnte sich somit selbst mit einem strahlenden Gesicht und tollen Eindrücken.

An dieser Stelle einige Worte zu den Covid-19-Hygieneregeln vor Ort. Für alle Tauchschiffe galten folgende Vorschriften vor Betreten des Schiffes: Temperaturmessung, Desinfektion der Hände, Verstauen der eigenen Schuhe in Plastiktüten und Desinfektion der Füße auf einer Fußmatte. Das auch auf der Straße Masken getragen werden mussten, war selbstverständlich. Man hatte den Eindruck, dass man sich in Kas besser an die Pandemie-Regeln in der Öffentlichkeit hielt, als vielerorts hier in Deutschland.

Nach jedem Tauchgang gab es im Nachbriefing viele hilfreiche Tipps und Tricks, welche wir in den folgenden Tauchgängen anwendeten und siehe da: mit jedem Tauchgang, mit jeder gewonnenen Erfahrung wurden wir besser und sicherer und der Spaß- und Erlebnisfaktor stieg. So wagten wir uns auch an „größere Aufgaben“ heran!

Selbst beim gemeinsamen Abendessen konnten wir unsere Ausbilder zu Tauchthemen jederzeit ansprechen. Nebenbei bemerkt…. das Essen im Restaurants „SMiLY’S am Hafen, war abwechslungsreich und immer äußerst lecker.

Leider hat jeder Kurs auch mal ein Ende. Für uns kam er viel zu schnell, denn wir hätten gerne noch den ein oder anderen Tauchgang gemacht.

Nach dem letzten Nachbriefing hielten Paul und Hanne eine kurze Ansprache und überreichten uns die Urkunden nebst Einklebern für den bestandenen VDST Spezialkurs „Wracktauchen“, sowie die Abnahmeberechtigung zu diesem Kurs für mich als Ausbilder.

Der Abschlussabend wurde mit weiteren Gästen von Hanne zu einer fröhlichen Party bei Haldun in seiner bekannten „Barcelona“. Unser Fazit der Woche: Das war mehr als gelungen, das machen wir nochmal, wir kommen wieder.

Ein mehr als verdientes dickes Lob an unsere Ausbilder Hanne Bahnsen und Paul Mai, sowie an unsere Begleitungen und natürlich an die Crew der Mavi, ohne sie wäre diese tolle und erlebnisreiche Woche so nicht möglich gewesen.

Danke!