Nicht nur für "harte" Männer...

Unterwasserrugby

Unterwasser-Rugby ist eine Mischung aus Handball, Rugby und Eishockey. Gespielt wird im tiefen Teil eines Schwimmbades; am Beckenboden stehen zwei Körbe als Tore und der Ball aus Kunststoff ist mit einer gesättigten Salzwasserlösung gefüllt. Im Wasser befinden sich 6 Spieler pro Mannschaft und zwei Schiedsrichter, am Beckenrad steht der Spielleiter. Der Ball wird gestossen ("Handball"), der Gegner darf nach bestimmten Spielregeln attakiert (Rugby) und die Spieler dürfen ständig getauscht werden (Eishockey). Beim Spiel unter Wasser halten die Spieler die Luft an (Apnoe) - nur die Unterwasserschiedsrichter atmen aus dem Drucklufttauchgerät DTG. Die Spieldauer beträgt zwei Halbzeiten á 15 Minuten effektiv (Handball). Er ist der einzige dreidimensionale Mannschaftsport, der in der Regel in gemischten Mannschaften gespielt wird; es existiert aber auch eine reine Damenliga auf Bundesebene.

Nordrhein-Westfalen gilt als Wiege des Unterwasser-Rugbys. Der DUC Köln entwickelte aus den Kölner Disziplinen Unterwasserball; Mülheimer Vereine machten aus diesem Spiel Unterwasser-Rugby. Die erste nachweisliche Begegnung fand am 05.10.1964 im Essener Grugabad statt; daraus entstand das älteste UWR Turnier der Welt „Der Kampf um den Goldenen Ball“, welches seit 1966 immer am ersten Samstag im November im Südbad von Mülheim/Ruhr stattfindet. Dort wurde auch 1972 die erste Deutsche Meisterschaft sowie 1980 auch die erste Weltmeisterschaft ausgerichtet.

Unterwasser-Rugby ist ein Mannschaftsport im dreidimensionalen Raum. Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer, Übersicht und faire Härte sind von jedem Spieler gefordert. Es ist ein Sport für Frauen und Männer, die gemeinsam dieses faszinierende Ballspiel spielen wollen.

Foto: Christian Haack

Ziel dabei ist, den salzwassergefüllten Ball in einer Spielzeit von 2 x 15 Minuten effektiv so häufigwie möglich in den auf dem Beckenboden stehenden gegnerischen Metallkorb zu platzieren.
Dabei halten die Spieler unter Wasser die Luft an (Apnoe).

Effektiv bedeutet, dass bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten wird.

Training und Wettkämpfe werden quer über den tiefen Teil eines normalen Hallenbadesoder im Sprungbecken gespielt. Die internationalen Masse für ein geeignetes Bad sind:

  • Tiefe: 3,5 – 5 m
  • Länge: 12 – 18 m
  • Breite: 8 – 12 m

Außer dem Badeanzug bzw. Badehose (weiß oder blau) brauchen die Spieler eine Taucherbrille, einen Schnorchel und Schwimmflossen. Außerdem werden mit Ohrenschützern ausgestattete Kappen getragen.

Bei Spielbeginn liegt der Ball in der Mitte des Beckenbodens und die Spieler befinden sich jeweils an ihrer Torseite, auf den Anpfiff des Spielleiters wartend. Beim Anpfiff mittels einer Hupanlage, die auch unter Wasser zu hören ist, stürzen sich die einzelnen Spieler tauchend und das Wasser aufwirbelnd auf den Ball.

Foto: Christian Haack

Der Ball darf nur unter Wasser geführt / gepasst werden und wandert so über die einzelnen Spieler in Richtung des gegnerischen Tors. Dabei darf nur der ballführende Spieler angegriffen werden, um in den Besitz des Balles zu gelangen. Dies erfordert eine gewisse Schnelligkeit und besondere Übersicht des ballführenden wie auch des angreifenden Spielers. Von jeder Mannschaft sind immer höchstens 6 Spieler im Wasser und 6 auf der Wechselbank. Jeder Spieler hat im Idealfall einen Wechselpartner. Gewechselt wird fliegend, in zügigem Rhythmus, schneller als im Minutentakt.

Foto: Christian Haack

Zum Spiel gehören drei Schiedsrichter; einen Spielleiter am Beckenrand und zwei Unterwasserschiedsrichter mit DTG (Drucklufttauchgerät). Jeder Schiedsrichter hat einen Hupenknopf in der Hand für die Signalgebung.

Jeder kann Unterwasserrugby spielen, Erfahrungen aus anderen Ballsportarten, wie Fußball, Handball, Wasserball erleichtern den Einstieg.

Du bist herzlich eingeladen bei dem Tauchverein in Deiner Nähe diesen faszinierenden Sport einmal anzuschauen und auszuprobieren.

Wenn Du an diesem tradionsreichen atemberaubendem Sport interessiert bist, bist du hier genau richtig. Stöbere auf den Seiten, die einen Überblick über diesen Sport geben. Ich würde mich freuen, Dich demnächst bei einem Training begrüßen zu dürfen.

Christian Haack